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Steckspiel

 

Als erste Bohrübung im Bereich Holz (zur praktischen Anwendung der erlernten Inhalte zur Bohrmaschine) gibt es neben der Anfertigung eines Stifteständers (wie er auf meiner Seite "Werkstücksammlung" zu sehen ist) weiterhin die Möglichkeit, ein Steckspiel mit den Schülern anzufertigen.

Hier bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten an. So können die Schüler mit Leichtigkeit ein Mühle- oder Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel anfertigen. Auch ein Damebrett oder ähnliches wäre denkbar. Nur bei aufwendigen Spielen wie Schach (bei welchem 16 größtenteils unterschiedliche Figuren zweier Farben benötigt werden) ist die Umsetzungsmöglichkeit im Unterricht gering. Im allgemeinen sollten Spiele ausgewählt werden, die mit normalen, gleich aussehenden Spielfiguren hergestellt werden können.

 

Dauer für den Bau des Werkstücks:

Ca. 4 Wochen à 2 Unterrichtsstunden

 

Beinhaltete Werktechniken:

Richtiges Aufzeichnen und Messen

Setzen von Bohrmarkierungen mit dem Vorstecher

Einstellen des Anschlags an der Bohrmaschine

Bohren in Holz

Ablängen von Holzrundstäben mit der PUK-Säge

Feilen des Materials / Brechen der Kanten

Schleifen des Materials

(Bemalen mit Plaka-Farben)

Oberflächenschutz durch Lackieren

 

Notwendige Materialien:

Für dieses Werkstück benötigt man ein Stück Fichtenleimholz 150 x 150 mm, sowie einige Dübel (selbst hergestellt aus einem Rundstab mit Durchmesser 8 mm).

 

Arbeitsschritte:

Zur Planung des Werkstücks ist es Aufgabe der Schüler, sich zu Hause ein Spielfeld zu suchen und dies zeichnerisch auf eine Fläche von 150 x 150 mm (was dem späteren Spielbrett entspricht) zu übertragen. Zu Beginn der Arbeiten können diese Pläne dann nochmals überarbeitet und verbessert werden. Diese Arbeit kann auch wahlweise gemeinsam in der Schule getätigt werden.

   

Anschließend werden die Pläne auf das Spielbrett übertragen. Hierzu bietet sich zum einen die Möglichkeit des direkten Übertragens mit einem Vorstecher (Plan auflegen und durchstoßen). Hierzu muss das Spielfeld zuerst ausgeschnitten werden.

   

Danach wird der Plan auf das Brett gelegt und alle nötigen Punkte werden auf das Brett durchgestoßen. Hier müssen anschließend noch sämtliche Linien übertragen werden.

   

Zum anderen gibt es die Möglichkeit des zeichnerischen Übertragens (abmessen) mit Lineal und Winkel. Hier werden alle Linien und Punkte mit den Zeichengeräten aufgezeichnet...

   

...um die Punkte anschließend wieder mit dem Vorstecher nachzustechen.

Beim Übertragen werden die Steckplätze für die späteren Spielfiguren durch Kreuze markiert, an welchen später Löcher gebohrt werden. Die Linien zwischen den einzelnen Steckplätzen werden aufgezeichnet.

   

Als nächste Arbeit werden die Löcher gebohrt. Hierbei ist zu beachten, dass alle Steckplätze die gleiche Tiefe haben und die Löcher nicht durchgehend sind. Die Schüler müssen also lernen, wie man einen Anschlag an der Bohrmaschine einstellt. Es empfiehlt sich für die Löcher eine Tiefe von 10 mm. Die Steckplätze sollten mind. 13 mm Abstand voneinander haben, um zu vermeiden, dass sich später Probleme ergeben und das Material zwischen den Löchern ausbricht. Gebohrt wird mit einem 8,5 mm Bohrer. Die Spielfiguren selbst werden später aus einem 8 mm Rundstab hergestellt. So bleibt genügend Luft, um die Figuren leicht von einem Steckplatz zum nächsten zu setzen.

Natürlich müssen nun nicht alle Arbeitsschritte in genau chronologischer Abfolge getätigt werden. Das Bohren und einige der anderen Bearbeitungsmöglichkeiten werden gemeinsam besprochen, um zu viel Leerlauf während der Arbeitsphasen zu vermeiden.

   

Die Kanten des Spielbretts selbst werden mit der Feile bearbeitet. Die Arbeit mit der Holzfeile findet in Schrittstellung statt. Die Feile wird schräg an der Kante angesetzt. Der Griff der Feile wird mit einer Hand, das Heft mit der anderen geführt. Das Werkstück muss fest in den Holzschraubstock eingespannt werden, um ein Abrutschen und damit verbundenes Verletzen des Materials zu vermeiden. So wird an allen Kanten des Bretts eine Fase angefeilt, um die ausgefransten Kanten glatt zu machen.

   

Die Spielfiguren werden aus einem 8 mm Rundstab (Kiefer) hergestellt. Sie sollten mindestens eine Länge von 20 mm aufweisen, um gut greifbar zu sein. Um zu erreichen, dass alle Spielfiguren gleich groß sind werden die Figuren einzeln angezeichnet und abgelängt. Würden sie alle auf einmal angezeichnet, würde sich durch die Breite des Sägeblattes eine Ungenauigkeit ergeben.

   

Die Figuren werden mit der PUK-Säge abgelängt. Diese Säge bietet die Möglichkeit auch Holz zu sägen, obwohl es sich eigentlich um ein Metallwerkzeug handelt. Allerdings ist es sachgerechter hier dieses Werkzeug zu verwenden, als beispielsweise eine Feinsäge, da diese große Säge bei einem solch kleinen Schnitt zu leicht zu Ungenauigkeiten führen kann. Gesägt wird ebenfalls wieder in Schrittstellung. Das abzusägende Materialstück wird mit der linken (bei Linkshändern natürlich der rechten) Hand gehalten, während die rechte die Säge führt. Besonders zu beachten ist zum einen darauf, im Abfall zu sägen, so dass die Figuren abschließend wirklich gleich lang sind. Zum anderen muss das Material möglichst kurz eingespannt werden, um ein Vibrieren zu verhindern, welches die Arbeit mit der Säge stark erschweren würde.

   

Anschließend werden die Figuren mit Schleifpapier auf beiden Seiten abgeschliffen, um zum einen die Kanten zu entfernen und zum anderen die Optik des Spieles zu verbessern.

 

Nun zum Problem der Linien, auf welchen die Figuren später ziehen. Natürlich bieten sich auch hier verschiedene Möglichkeiten an, diese Linien auf das Werkstück zu bringen. Sie alle haben ihre Vor- und Nachteile. Deshalb möchte ich hier kurz darstellen, weshalb ich einen vielleicht etwas abwegig erscheinenden Weg gewählt habe. Die Linien könnten beispielsweise mit einem Faserstift (Filzstift, Fineliner) aufgezeichnet werden. Daraus ergibt sich zum einen das Problem, dass ein weiches Holz wie Fichte die Farbe aufsaugen und in die Fasern ziehen würde. Eine unsaubere Linie wäre die Folge. Zum zweiten muss ich sagen, dass ich selbst der Meinung bin, es wäre nicht fachgerecht, das Werkstück mit einem Stift zu bemalen. Deshalb bin ich von dieser Art der Herstellung (wie ich sie aber bereits häufiger gesehen habe) abgekommen. Eine weitere Möglichkeit wäre das Bemalen mit einer Lackfarbe mit Pinsel. Plakatfarbe beispielsweise würde sich nicht so in die Fasern ziehen, weshalb ich sie später auch noch für die Markierung der Spielsteine verwende. Allerdings ergibt sich hier das Problem, eine saubere, gerade Linie mit einem Pinsel zu zeichnen. Abschließend bliebe noch das Thema "Lötkolben" zu erwähnen. Ein Lötkolben heißt deshalb so, weil er zum Löten verwendet werden sollte. Eine Bearbeitung von Holzbrettern (Holz ist ein lebender Werkstoff) mit einem Lötkolben kann im kreativen Bereich einen netten Effekt haben. Hier allerdings möchte ich eine solche Möglichkeit nicht in Betracht ziehen, da es mir vorkäme, als würde ich den Werkstoff unnötig verletzen

 

So habe ich mich für einen völlig anderen Weg entschieden. Auf den Linien zwischen den Löchern werden in einem Abstand von 5 mm (Beim Mühle-Brett) Markierungen angezeichnet, welche anschließend wieder mit einem Vorstecher bearbeitet werden. Beim Mensch-Ärgere-Dich-Nicht wird zwischen den Löchern jeweils nur eine Markierung mittig gesetzt.

   

Anschließend werden an diesen angezeichneten Stellen kleine Löcher mit einem Durchmesser von 3 mm gebohrt. Die Löcher müssen nicht tief sein. Es reicht völlig, die Bohrerspitze leicht im Material zu versenken, um zu verdeutlichen, wo sich die Linien befinden, auf welchen die Spielfiguren ziehen. Ein Bemalen oder anbrennen des Materials ist auf diesem Wege unnötig geworden.

   

Die Oberfläche des Werkstücks wird nun noch mit Feile und Schleifpapier bearbeitet, um alle Unsauberkeiten und Ungenauigkeiten auf Kanten und Flächen zu entfernen. Die Löcher können mit einer Rundfeile und ebenfalls mit Schleifpapier nachbearbeitet werden.

   

Anschließend werden das Spielbrett und die Spielfiguren noch farbig gestaltet. Bei Mensch-Ärgere-Dich-Nicht werden 4 Spielfarben benötigt. Zwei der vier Farben können auch für das Mühle-Spiel verwendet werden. Warum nicht auch einmal ein Mühle-Spiel in Rot und Blau? Für die farbige Gestaltung habe ich Plakatfarbe verwendet. Anschließend wird das Holz noch mit Lack vor einer Schädigung der Oberfläche geschützt. Hierbei ist darauf zu achten, einen Lack auf Wasserbasis oder einen mit Wasserbasislacken verträglichen Lack zu verwenden, um eine Reaktion zwischen Plakatfarbe und Lack zu verhindern.

 

Verschiedene Werkstücke:

 

     

 

   

 

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C. Bordes 2008